Zuerst einmal müssen wir mit dem Mythos aufräumen, dass die Mistel unter Naturschutz steht. Das tut sie definitiv nicht. Misteln sind hierzulande ein großes Problem und müssen bekämpft werden. Nicht mit Gift sondern mit der Säge.
Ganz klar ist, dass eine Mistel dem Baum nicht schadet. Werden es jedoch mehr als 5 Misteln pro Baum, kommt er in Schwierigkeiten. In Zeiten der Klimaerwärmung bleibt dann einfach nicht genug Wasser für ihn und seine ungebetenen Gäste über. Einfach abschütteln kann er sie nicht. Langfristig wird er sterben und die Misteln auf ihm natürlich auch.
Die einzige Möglichkeit, dieses Abwärts-Karussell zu stoppen ist, die Mistel zu entfernen.
Hierbei müsst ihr darauf achten, dass ihr es richtig tut. Mehr ist hier mehr! Die Wurzeln der Mistel verzweigen sich tief im Holz. Man kann sie an ihrer grünen Farbe erkennen. Man sollte den Ast mindestens 30 cm unterhalb der Mistel abschneiden (in Richtung Hauptstamm). Auch wenn es brutal erscheint, nur so ist sie richtig entfernt. Bleiben Wurzeln der Mistel im Ast, wird hier wieder eine Mistel heranwachsen. Achtet darauf, dass Misteln mit Beeren behutsam entfernt werden, die klebrigen Beeren sollten nicht beim Herausschneiden in die Baumkronen fallen. Hier können sonst neue Misteln entstehen. Fun Fact am Rande:
Die Mistel bildet erst nach vier Jahren Früchte. Sitzt sie hoch im Baum, fallen die reifen Beeren in die unteren Bereiche des Baumes und bleiben kleben. Sitzen tiefer im Baum auch Misteln mit Beeren, wisst ihr, dass sich mindestens 8-10 Jahre keiner um die Bäume gekümmert hat. Das ist die traurige Realität.